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KÄLTE - Maßnahmen bei arbeitsbedingter Kälte-Einwirkung

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KÄLTE

 aus aktuellem Anlass (Energiespar-Verordnung mit Absenkung der Mindestentemperatur in Arbeitsstätten) und der anstehenden kalten Jahreszeit finden sich hier Hinweise zum Umgang mit dem Thema "Kälte am Arbeitsplatz".

Nach der Definition der Physik und der Thermodynamik gibt es keine Kälte, sondern nur Wärme. Das Verständnis von „Kälte“ als Gegenteil/Abwesenheit von Wärme hat dennoch Eingang in die technische Fachsprache gefunden. Auch in der Fachsprache wird der Begriff aber zumeist unscharf und uneinheitlich verwendet; es kann damit sowohl die übertragene Wärmemenge oder der Wärmestrom als auch die Kühltemperatur oder die Temperaturdifferenz zur Umgebung gemeint sein (WIKIPEDIA).

Wo Kälte in der Arbeitsumgebung herrscht, existiert folglich auch der Verlust von Wärme des arbeitenden Menschen. Das kann wohltuend sein, wenn der Mensch Wärme angeben muß, um seine Körper(Kern)temperatur stabil halten zu können, oder unangenehm, wenn der Mensch zum Erhalt seiner Körper(Kern)temperatur Wärmeenergie erzeugen muß. Gefährlich bis lebensbedrohlich wird es für ihn, wenn die innere Wärmeproduktion die Körper(Kern)temperatur nicht stabil halten kann

(https://gallenkemper.de/neuigkeiten/neuigkeiten-2017-05-sommer-thema-arbeit-in-waerme-und-hitze-bedeutung-des-kreislaufes.html ).

Grenzwerte KKT           Körperkerntemperatur

Folgen

44-45°C

100% Mortalität

42,5°C

50% Mortalität

ab 41°C

Hitzschlag, beginnende Eiweißdenaturierung

bis 40°C

möglich bei schwerer körperlicher Belastung

ab 38°C

Fieber; zunehmendes Kreislaufversagen, Hitzekollaps

~ 37°C

normale KKT

zirkadiane Änderung ±0,5°C

< 35°C

Hypothermie, Bewusstseinsstörung

<33°C

Stoffwechselreduktion

<30°C

endet Kältezittern … Poikolithermie

Ventrikuläre Extrasystolien jederzeit möglich

<27°C

Bewegungsunfähigkeit

<25°

Tod durch unzureichende Atmung

 

Unabhängig davon kann lokal einwirkende Kälte lokal begrenzte Gewebschäden beim arbeitenden Menschen erzeugen (Erfrierung).

Kälte als Gefahr für Gesundheit und Leben eines arbeitenden Menschen bedingt ihre Beachtung in der Gefährdungsbeurteilung des Arbeitgebers.

 

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BAuA verweist im Zusammenhang mit Gefährdungen durch Kälte auf folgende

Vorschriften, Regelwerke, Literatur,  Gesetze, Verordnungen

www.gesetze-im-internet.de; https://eur-lex.europa.eu/homepage.html

  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

  • Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV)

  • PSA-Benutzungsverordnung (PSA-BV)

Technische Regelwerke zu den Arbeitsschutzverordnungen

www.baua.de

  • ASR A3.5: Raumtemperatur

  • ASR A3.6: Lüftung

Vorschriften der Unfallversicherungsträger

www.dguv.de/de/praevention/vorschriften_regeln

Weitere Regeln der Technik

www.beuth.de

  • DIN EN 342: Schutzkleidung - Kleidungssysteme und Kleidungsstücke zum Schutz gegen Kälte

  • DIN 33403-5: Klima am Arbeitsplatz und in der Arbeitsumgebung: Ergonomische Gestaltung von Kältearbeitsplätzen

  • DIN EN 340: Schutzkleidung: Allgemeine Anforderungen

  • DIN EN ISO 7726: Umgebungsklima - Instrumente zur Messung physikalischer Größen

  • DIN EN ISO 9886: Ergonomie – Ermittlung der thermischen Beanspruchung durch physiologische Messungen

  • DIN SPEC 33428 (ehemals DIN-Fachbericht 128): Klima am Arbeitsplatz und in der Arbeitsumgebung - Grundlagen zur Klimaermittlung

  • DIN EN ISO 9920: Ergonomie der thermischen Umgebung - Abschätzung der Wärmeisolation und des Verdunstungswiderstandes einer Bekleidungskombination

  • DIN EN ISO 11079: Ergonomie der thermischen Umgebung - Bestimmung und Interpretation der Kältebelastung bei Verwendung der erforderlichen Isolation der Bekleidung (IREQ) und lokalen Kühlwirkungen

  • DIN EN ISO 15743: Ergonomie der thermischen Umgebung - Arbeitsplätze in der Kälte - Risikobewertung und Management

Literatur

 

Arbeitsschutzmaßnahmen und Wirksamkeitskontrolle
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