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Neuigkeiten 2017_13 Blei als Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen

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Seit mehr als zwei Jahrtausenden begleitet Blei die Menschheit als vielfältig einsetzbares Metall.

Aktuell werden jährlich weltweit ca. 11 Millionen Tonnen Blei erzeugt. Seine mannigfaltige toxische Wirkung beruht auf der Beeinflussung zahlreicher Enzyme (insbesondere durch Blockierung der SH-Gruppen) und physiologischer Systeme. Detaillierte Studien zeigten, daß Blei vor allem das Blut und die Blutbildung, Nervensystem und Niere schädigt. Spastische Kontraktionen der glatten Darmmuskulatur verursachen die sehr schmerzhaften Koliken. Schon im Jahr 370 vor Christus beschrieb Hippokrates solche Koliken bei einem Bleiarbeiter.

Weniger bekannt ist, dass die Aufnahme bereits geringer Bleimengen wegen der Akkumulation im menschlichen Körper belastungsabhängig zu einer Steigerung des Risikos für kardiovaskuläre Erkrankungen führt. Das betrifft einerseits die Wahrscheinlichkeit, eine Hypertonie zu entwickeln, andererseits  Herzinfarkt, Apoplexie oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit zu erleiden. Zusätzlich zu einer Nierenfunktionsstörung könnten verschiedene andere Mechanismen den toxischen Wirkungen von Blei auf das kardiovaskuläre System zugrunde liegen, wie z. B. erhöhte vaskuläre Reaktivität gegenüber sympathischer Stimulation, erhöhter oxidativer Stress und verminderte DNA-Reparatur, was für sich schnell teilende Zellen in der entzündeten Arterienwand relevant sein könnte.

 

Graphik-Quelle Menke Circulation 2006

http://circ.ahajournals.org/content/114/13/1388?ijkey=3a31bcab746dbd1d43ad7d7dc68a099fb63541dc&keytype2=tf_ipsecsha

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